Mittwoch, 26. Juli 2017

Was war das für 1 schönes Wiedersehen?


Dürfte der einen oder dem anderen schon bekannt sein!

Damit Markus in China nicht nur Xi‘an und Umgebung sieht, haben wir uns entschlossen, auch noch die südchinesische Provinz Yunnan 云南 etwas genauer zu erkunden. Wir haben uns die Städte Kunming 昆明 und Dali 大理 ausgesucht, die ich ja vor vier Jahren schon einmal besucht hatte, es war für mich also ein schönes und spannendes, denn in vier Jahren ändert sich viel, besonders in chinesischen Städten!

Hübscher Park voller Möwen.

Markus turnt, sehr zur Freude der Passanten, den üblicherweise werden die Turngeräte entweder von kleinen Kindern oder von älteren Herrschaften verwendet.




... wirklich jeder!
Jeder kann mittanzen,
Und interessante Vorführungen gibt es auch.


Eine der letzten Ecken der ursprünglichen Altstadt von Kunming, die meisten anderen Straßen wurden durch Neubauten in stark historisierendem Stil ersetzt - wirkt meistens sehr nett, ist aber weder authentisch noch originell, denn dadurch sieht es hier so ähnlich aus, wie in vielen anderen chinesischen Städten auch, z. B. in Chengdu oder Tianjin.
Das übliche Kabelwirrwarr war Markus natürlich noch unbekannt. ;)

In Kunming spät abends angekommen haben wir unser wirklich schönes und bequemes Hotelzimmer bezogen und dann erstmal ausgiebig ausgeschlafen, nachdem die letzte Nacht in Kambodscha relativ kurz und die Reise nach China relativ lang war. Am ersten Tag haben wir uns einen wirklich schönen Tempel in der Nähe angeschaut und sind durch den Park am Türkisgrünen See 翠湖 spaziert und konnten am Nachmittag meine Kollegin (!) Marina aus der Schweiz begrüßen, (deren Wortschatz ich schon teilweise übernommen habe… :D), mit der wir dann weiter gereist sind. Zuerst ging es in den sogenannten Steinwald 石林 in der Nähe von Kunming, eine wirklich grandiose und einmalige Landschaft, entfernt ähnlich mit Zhangjiajie, aber dann doch wieder ganz anders.

Steinwald in der Nähe von Kunming.

Ganz unauffällig findet sich hier und da auch 'ne Überwachungskamera, natürlich!



Am Abend sind wir dann in den Nachtzug nach Dali gestiegen, was für mich ja dann das eigentliche Wiedersehen war. Dali ist im Prinzip zweigeteiltes Städtchen am Ufer des Erhai-Sees 而海湖, als Tourist wohnt man natürlich im ziemlich malerischen und hübsch hergerichteten Altstadtteil, wohingegen wir vor vier Jahren in der Neustadt gewohnt haben, was definitiv ein „chinesischeres“ Erlebnis war, aber die Altstadt war auch wirklich schön. In Dali sind ziemlich viele neue Hochhäuser und teils auch ganze Viertel entstanden, was ich ein bisschen mit alten Fotos verglichen habe, das war echt spannend!

Wiedersehen bei bestem Wetter!








Zwei Brüder vor den drei Pagoden.

Oft vergessen und nicht ganz einfacher Situation, aber in China gibt es auch katholische Christen,
... wie diese schöne Kirche eindrucksvoll beweist!
"Gott ist Liebe"
Im Hostel haben wir zufällig auch noch einen französischen Kumpel aus Xi‘an getroffen, dann haben wir zu viert eine schöne Radtour am See gemacht, haben gut gegessen und am letzten Tag noch eine schöne Wandertour mit einer deutschen Freundin gemacht. Bei der Radtour haben wir auch an unserer Schule Halt gemacht, wo wir damals unterrichtet haben, dort habe ich sogar tatsächlich unsere beiden Betreuer getroffen und kurz erzählt, bevor wir wieder weiter mussten.

Im Hintergrund kann man, mit etwas Hintergrundwissen, die Uni erkennen, die wir vor 4 Jahren auch besucht haben!
Schicker Ausblick über See und Stadt.


Hier hat sich in vier Jahren nicht viel geändert...
... und sogar Rebecca und Mr Zhang habe ich getroffen! :)

Ausblick von der Seebrücke auf dem Erhai-See 洱海湖 Ende 2012...

.... und in diesem Jahr, Anfang 2017. Da hat sich schon so einiges getan!
 (2012) Und auch am gegenüberliegenden Ufer wurde viel gebaut, ...
... wie dieses Foto von 2017 zeigt.


Mit der Seilbahn ging es unter Dauerbeschallung mit den Regeln für das Gelände und den Wald (kein Feuer usw..)...
.... quasi durch einen Friedwald....
....für die drei Wanderer hinauf auf den Berg.






Natürlich hat es auch in den Bergen einen hübschen Tempel.
Fast am Ende der Wanderung gab es ein paar kleine Wasserfälle zu bestaunen.

Was ist denn das für eine Pose?

Wir haben das zur Verdeutlichung nochmal nachgestellt! :D

Insgesamt war die Zeit definitiv zu kurz, denn Yunnan gibt noch so viel mehr her, aber ich habe wieder nur die „kurze“ Tour (also ohne Lijiang und Shangri La) geschafft, aber wir hatten ein paar wirklich schöne Tage. Zum Ende hin habe ich mich auch wirklich wieder auf Xi‘an gefreut, es war schon eine Art von „wieder nach Hause kommen“, außerdem war das Reisen ja da auch noch nicht vorbei, denn ein guter Teil der Familie Nentwig hat sich ja auch noch auf den Weg gemacht und ist einen Tag später in Xi‘an eingetroffen.

Von mehr Xi‘an mit Familie und Peking handelt dann der nächste Eintrag!




Donnerstag, 13. Juli 2017

Was ist das für 1 Steinhaufen? Und warum hat er Gesichter?!



 
Sommerurlaub im Winter Station Nummer 4, Kambodscha und Familienqualitätszeit Klappe die Zweite: Von HCMC aus ging es nach dem letzten vietnamesischen Kaffee auf dem Weg zum Bus wieder zurück ins Land der Khmer, dieses Mal um die Hauptstadt und natürlich Angkor Wat zu sehen!

Der erste Abend in Phnom Penh war natürlich der Abend der großen Wiedersehensfreude, denn Jule und Markus hatten sich ja ein halbes Jahr lang nicht gesehen und Markus und ich haben in zwei Stunden am Vormittag auch nicht gerade ein halbes Jahr aufgeholt! Wir haben also im Hostel leckeres Khmer-Curry gegessen, kaltes Bier getrunken und Jule und ich hatten eine zweite Bescherung, denn Markus hatte eine ganze Reihe Geschenke und Mitbringsel im Gepäck! (Für mich war es eigentlich die dritte Bescherung, denn Anna und Simi hatten ja auch schon einiges dabei gehabt! ;)

Entspannte Tuktuk-Fahrt durch ziemlich chaotischen Verkehr...

Buntes Markttreiben


Phnom Penh ist eine große, schnell wachsende und sehr lebendige Stadt; auch wenn der Verkehr ziemlich verrückt ist und man zur rush hour oft im Stau steht, so ist die Situation wohl noch nicht mit Saigon zu vergleichen. Alles ist bunt, laut, heiß, voller Menschen und oft ziemlich überrumpelnd, aber im positiven Sinne! (Besonders für Markus als Asienneuling war es das, haha!)

Hier residiert es sich doch ganz hervorragend, nehme ich an!




Am ersten Tag haben wir mehrere Märkte angeschaut und dem König Norodom Sihamoni einen Besuch in seinem hübsch vergoldeten Palast abgestattet. Weil auch an vielen anderen Enden die Welt nur ein Dorf ist, haben wir sogar noch meinen Reisekumpel Tobi aus Vietnam getroffen und gleich auch schon die nächsten Tage zusammen geplant! Am Abend hat unsere kleine Gruppe noch Zuwachs von Feli bekommen, sodass wir uns am nächsten Morgen zu fünft aufgemacht haben:


Es ging ins Museum, eingerichtet im Foltergefängnis Tuol Sleng, das sich mit der grausamen Herrschaft der maoistisch-nationalistischen Roten Khmer beschäftigt, die in den wenigen Jahren zwischen 1975 und 1978 mit unglaublicher Gewalt und Brutalität regierten und damit das ganze Land in Grund und Boden richteten. Am Nachmittag danach haben wir auch noch die sogennanten „killing fields“ etwas außerhalb der Stadt besucht, den Ort, an dem die Roten Khmer die Insassen des Gefängnisses in der Stadt systematisch hinrichteten. Wir waren alle wirklich schockiert über die Gräueltaten, die dort begangen wurden, und die Berichte und Bilder von wenigen Überlebenden gingen wirklich nah! Außerdem ist es immer wieder bemerkenswert, wie wenig wir aus unserer europäischen Perspektive über die Geschichten anderer Länder wissen. Natürlich kann man sich nicht überall auskennen und nicht alles wissen, aber häufigere Blicke über den Tellerrand würden sicherlich auch nicht schaden!

Innenhhof von Tuol Sleng


Stilles Gedenken auf den "killing fields"

Am Tag darauf sind wir dann zu viert nach Siem Reap gefahren, von wo aus man am besten Angkor Wat erkunden kann, Feli ist am nächsten Tag hinterhergekommen. Gleich am ersten Abend waren wir im wirklich grandiosen Zirkus einer NGO, in dem die typischen Verhaltensweisen von Touristen aufs Korn genommen wurden – ausschließlich mit fabelhaften Artisten!

Mit großen Sprüngen hoch hinaus!
 
Und dann haben wir natürlich wirklich die Tempel von Angkor angesehen, von denen Angkor Wat der bekannteste und größte ist, aber halt ganz sicher nicht der einzige: Es gibt so viele Anlagen, dass wir es gar nicht geschafft haben, alles zu sehen! An einem Tag haben wir uns sportlich betätigt und sind mit Leihrädern gefahren, ein paar Kilometer raus aus der Stadt zum Ticketschalter und danach noch etwas weiter zu den verschiedenen Tempelanlagen. Es war verdammt warm, hat sich aber definitiv trotzdem gelohnt und auf der „Abkürzung“ auf dem Rückweg haben wir uns noch ein bisschen in den weniger touristischen Bereichen der Stadt verirrt, die man sonst sicherlich auch nicht sehen würde.


Entdeckerin Jule! ;)

Heute planschen Kinder im königlichen Schwimmbecken, das über 300m lang ist!!

Die Natur hat sich vieles wieder zurückerobert...

... bis hin zu ganzen Toren.

Ein Höhepunkt war auf jeden Fall der Sonnenaufgang am letzten Tag, für den wir uns um 4.30 Uhr aus dem Bett gequält haben, dann unseren Tuktuk-Fahrer wecken lassen mussten, dafür aber sehr rechtzeitig da waren und sogar noch Plätze fürs Fotografieren gefunden haben, an denen keiner vor uns stand. (Es hatten nämlich nicht nur wir die Idee, an diesem Morgen zu kommen… ;))






Familien-Wiedervereinigung in Angkor! ;)

Des Rätsels Lösung: Es ist der Bayon-Tempel! :)
Als Abschluss des Südostasien-Trips ging es wieder nach Sihanoukville, Jule ist wieder in ihre Rolle als Lehrerin geschlüpft und hat nebenbei auch noch eine klasse Reiseleiterin abgegeben!
Neben einfach nur am Strand zu relaxen und zu baden, haben wir auch noch einen kleinen Nationalpark mit Mangrovenwäldern angeschaut, durch den uns ein sehr netter Guide geführt hat, der viel erklären konnte, aber uns auch ziemlich traurig von den abgeholzten Wäldern und Plantagen erzählt hat, die sich teils direkt hinter einem sehr dünnen Streifen aus Mangroven befinden. Leider haben die Ranger dagegen überhaupt keine Handhabe, denn die Bauarbeiter kommen direkt mit einem Wisch aus Phnom Penh, wo man sich scheinbar mit genug Geld alles kaufen kann.


Spinnen sind einfach zu spannend, sorry, 玉泽!! :D

Mangrovenwald sieht man auch nicht alle Tage! ;)
Außerdem haben Markus und ich nochmal einen Ausflug nach Kampot gemacht, sodass Markus auch noch die Pfefferplantagen sehen konnte, wir eine abenteuerliche Mopedausfahrt hatten und hier da und da wieder das Meer genießen konnten.

Meerjungmann Markus holt sich einen Sonnenbrand. :P


Salzgewinnung, vielleicht einer der wenigen Orte, von denen Man Salz und Pfeffer haben kann!
Nach zwei erlebnisreichen Wochen hieß es dann leider wieder Abschied nehmen, mit leicht feuchten Augen von Jule und ihrem Projekt und von diesem wunderschönen Land!
Markus‘ und meine nächste Station waren dann Kunming und Dali in der chinesischen Provinz Yunnan, darum geht’s dann auch irgendwann mal im nächsten Blogpost! :)

Zum Abschluss gab's noch eine farbenfrohe und auch etwas schräge Parade mitten im Zentrum von Phnom Penh. Auf ein Wiedersehen!!

PS: Tausend Dank an Markus und Feli für viele schöne Bilder!! :)