Am 01.09. habe ich
mir nach dem Check-Out im Hostel ein Taxi Richtung Uni genommen.
Leider hab ich das falsche Tor angesteuert und musste deshalb fast
den ganzen riesigen Campus überqueren, um bei der School of
International Education anzukommen. Dort wurde ich zwar mit einem
großen Plakat empfangen, aber sonst war von Wärme erstmal nicht
viel zu spüren, sondern eher von Verwunderung, dass ich schon da
bin. Ich sollte zunächst noch 3h warten und bin in den nahen Park
gegangen, um zu lesen.
„Ein herzliches
Willkommen...“ von dem nicht soo viel zu spüren war.
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Wieder zurück waren
dann auch deutlich mehr Leute da, die auf die Registrierung für das
Wohnheim warteten. Eine größere Gruppe war gerade Richtung Wohnheim
aufgebrochen und es waren nur noch ein großer Kanadier und ich
übrig, also hatten wir zufälligerweise das Glück, zusammen ein
Zimmer beziehen zu dürfen. Der besagte heißt Josh, kommt gaaanz
ganz aus dem Osten Kanadas und wir verstehen uns prächtig. (Wir
hatten auch gar keine andere Wahl, denn die ersten 4 Tage hatten wir
nur einen Schlüssel, also mussten wir halt alles gemeinsam
machen...) Sehr viel Wert, denn als wir unser Zimmer gesehen haben,
hat uns erstmal der Schlag getroffen – zu zweit ließ sich das wohl
besser verkraften als allein. Dass das Gebäude noch zur Hälfte
Baustelle ist und wohl auch unsere Zimmer erst kurz zuvor
fertiggestellt wurden, das wussten wir schon und das war auch von
außen zu erahnen. Dass allerdings innen renoviert wurde, ohne die
Möbel abzudecken und ohne danach auch nur ein bisschen
sauberzumachen, das hat uns doch ziemlich geschockt. Außerdem ist
wer auch immer auf die glorreiche Idee gekommen, auf die Balkone der
Zimmer Bäder einzubauen. Gar nicht so schlecht, denn immerhin haben
wir jetzt unser eigenes Bad und nach 3 Tagen haben wir sogar Vorhänge
bekommen, allerdings verstehe ich wirklich nicht, wie man Fliesen bis
ran ans Fenster legen kann…. Seht selbst:
Nocheinmal unser Wohnheim von aussen. |
So sah es am Anfang davor aus, jetzt ist es schon deutlich besser geworden und die Moebel stehen auch wieder drin. |
Ist halt einfacher,
als nachträglich passende Fenster einzubauen, aber mal ehrlich:
wirklich??
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Kommentar von einem
Kommilitonen: „Ich wollte schon immer mal auf dem Klo duschen,
endlich ist es möglich!“
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Da uns relativ
schnell bewusst geworden ist, dass wir hier das nächste Jahr
verbringen wollen und sollen, haben wir uns ans Saubermachen gemacht,
am nächsten Tag dann auch Putzzeug eingekauft und das Zimmer
bewohnbar gemacht. Da wir auch beide dringend Wäsche waschen mussten
und die ja irgendwo trocknen muss, hängt unser Zimmer meist auch
voll mit Klamotten, was zusätzlich einen wohnlichen Touch gibt. :D
Auf unserer Etage
gibt es neben ca. 20 Doppelzimmern noch Gemeinschaftsduschen und
-klos, die Duschen werden auch noch dringend benötigt, denn in den
Zimmern ist das warme Wasser noch nicht angestellt. Im Bad steht
außerdem eine Waschmaschine, nennen wir sie mal 1/3-automatisch, die
auch keinen Deckel mehr hat, aber immerhin halbwegs funktioniert.
Im Zimmer haben wir
jeder ein Bett mit harter Matratze (alle beschweren sich, aber nach
meiner Leipziger Matratze kann ein Bett für mich fast gar nicht hart
genug sein!), einen Stuhl und ein Schrank-Regal-Schreibtisch-Komplex.
Nach der Putzaktion
ist es schon recht angenehm geworden, die meiste Zeit fühlt es sich
an, wie im Internat, das ich ja schon gut gewöhnt bin, halt mit
allen guten und auch schlechten Seiten.
Campusspaziergang I
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II (Mit den
Platanen fühlt man sich glatt ein bisschen wie in Pforte!)
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III (Sport- und
Aktivitätenzentrum, oder so ähnlich)
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IV (Park auf dem
Campusgelände)
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Nun warten wir im
Wohnheim noch auf das so überlebenswichtig gewordene Internet, das
hoffentlich nicht mehr allzu lang auf sich warten lässt. Dann
brauchen wir nur noch warmes Wasser in unserem Bad und es lässt sich
schon ganz gut leben. :)
(EDIT: Hat beides noch gute zwei Wochen auf sich warten lassen, machte aber dann umso gluecklicher!)