Freitag, 27. Januar 2017

Was war das für 1 Advent?

Während wir in Chengdu gewesen sind, ist, von uns größtenteils unbemerkt, schon Advent geworden. Immerhin wurde Mitte November mal endlich die Zentralheizung angestellt und wir musste nicht mehr frieren, aber dass es kalt geworden ist und direkt bevor wir in Ch
engdu waren sogar geschneit hat, waren auch eigentlich die einzigen Vorzeichen für Advent und Weihnachten.
Da im Dezember mal wieder sehr viel loswar und ich auch ein bisschen unterwegs war, (dazu dann später noch mehr), ist der Advent schnell vergangen und ich habe ihn auch gar nicht so sehr vermisst. Klaro wäre ich gern mal über den Weihnachtsmarkt spaziert und hätte `nen Glühwein getrunken, aber das ging vorbei.
Hier mal wieder ein Bild vom leckeren Essen, das hier ist aus einem uigurischen Restaurant. Es war wahnsinnig scharf, da saßen wir zu viert echt in Schweiß gebadet am Tisch!

Hier ein spannender Eindruck davon, wie man Freileitungen auch warten kann.
Dafür hat mich als erstes meine Kommilitonin und schon frühere Reisepartnerin Lisa aus Tianjin besucht! Yippieh! Wir haben zusammen Xi‘an unsicher gemacht und ich habe zu den üblichen Attraktionen und auch zu den unüblichen Plätzen geführt. Zum Beispiel haben wir zusammen einen echt schönen Park am Fluss etwas weiter außerhalb entdeckt und dort sogar im Sonnenschein den 2. Advent genossen. Bemerkenswert war auch Lisas letzter Nachmittag in Xi‘an, an dem wir leider vergeblich versucht haben, einen laut Reiseführer schönen Tempel zu finden. Dafür haben wir einen ausgiebigen Spaziergang durch ein, auch mir bis dahin unbekanntes, Viertel ganz in der Nähe der Uni gemacht und einige andere schöne Sachen entdeckt! :) 
Derweil hat es echt gut getan, mal wieder mit einer "alten Bekannten" wirklich, face-to-face zu reden und nicht nur über WeChat, Facebook oder Skype zu kommunizieren. Vor allem, weil wir ja teils recht ähnliche Erfahrungen machen, war es spannend, die Unis zu vergleichen und uns umfassend auszutauschen! :)

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Wir waren mal wieder bei der Großen Wildganspagode...
... und auch Lisa hat es gefallen! ;)

"Es ist Sommer, egal ob man schwitzt oder friert; Sommer ist, was in deinem Kopf passiert!" Unter diesem Motto kann man wohl auch Anfang Dezember draußen baden gehen! :)




Mal wieder ein Meisterwerk von Baidu-Translate! :D

Spaziergang durch die Gassen hinter der Uni.

Bei uns auf der Straße treffen sich regelmäßig vor allem ältere Leute zum Majiang-Spielen. Der einzige Haken: Sie sitzen immer an der engsten Stelle auf dem Fußweg! ;)




Mittwoch, 25. Januar 2017

Was ist das für 1 knuffiges Tier?


(Ende November 2016)

Jap, zuerst muss ein Panda sein!
Ja ja, ich weiß, „Sichuan – more than pandas“ heißt das Motto der wunderbaren Region, in die uns unsere Reise im November verschlagen hat. Genauer gesagt ging es nach Chengdu 成都, die Hauptstadt von Sichuan 四川, und natürlich haben wir nicht nur Pandas gesehen! :)

Mit fast allen von denen hier ging es zusammen in Richtung 成都!

Mit meinen Mitbewohnern zu verreisen war sowieso schon länger geplant gewesen und Chengdu sollte es zum einen sein, weil es eine schöne und ja auch sehr bekannte Stadt ist, zum anderen, weil Joshs bester Kumpel aus Kanada dort studiert und wir ihn besuchen wollten. Also haben wir uns Zugtickets gebucht und weil der Liegewagen schon ausgebucht war, mussten wir halt die 16-stündige Zugfahrt auf Sitzplätzen im Großraumwagen verbringen. Das war sehr anstrengend und wir haben alle eher wenig geschlafen, dafür war die Rückfahrt im Liegewagen wirklich entspannt.

Guten Appetit!
In Chengdu selbst haben wir uns zuerst dann doch die Pandas angeschaut, am Freitag gleich nach der Ankunft haben wir uns auf den Weg zum Gehege gemacht, im Prinzip ein großer Zoo nur für Pandas. Ein grauer später Freitagnachmittag ist zum Glück keine Hauptreisezeit und wir hatten große Teile des Parks für uns allein; nur wo man tatsächlich einige Pandas, unglaublich knuffige Tiere, beobachten konnte, waren auch ein paar andere Leute anzutreffen. Es war sogar so leise, dass wir uns flüsternd unterhalten konnten und das hat hier in China echt Seltenheitswert!

Dieser Kollege hier wollte sich partout nicht von seinem Baum herunterlocken lassen, war dafür aber natürlich ein um so beliebteres Fotomotiv! :)
So sehr Josh auch gesucht hat, ein Nashorn gab es einfach nicht zu finden! ;)
Entgegengesetzt dazu ging es am nächsten Tag weiter: wir sind ungefähr zwei Stunden in die Stadt Leshan 乐山 gefahren, um die größte aus Fels gehauene Buddhastatue (大佛) (natürlich auch äh, östlich der Alpen, hehe) der Welt anzuschauen. Während wir nicht warten mussten, um den Eintritt zu bezahlen, haben wir eine geschlagene Stunde angestanden, um dann die Statue wirklich zu sehen und neben ihr die Treppen herunterzulaufen. Insgesamt ist sie 71m hoch und von ganz oben neben dem Kopf sieht man z. B. schön die 7m langen Ohren.

Jup, da mussten wir auch anstehen. Und weil's ja so schön ist (und wir so schön sind) wurden wir auch gelegentlich fotografiert, natürlich ganz ganz unauffällig! :D
Große Ohren!

Und einmal recht freundlich von vorn, bitte!

Spannende andere Statuen auf dem Weg nach unten.

Und ein genialer herbstlicher Park, jetzt wieder oben. ;)
Eine wirklich beeindruckende Sehenswürdigkeit, auch weil man direkten Blick auf die drei Flüsse, die in Leshan zusammenfließen, und die Stadt selbst hat.
Blick auf die Stadt.

Am Abend ging es dann wieder zurück nach Chengdu und wir haben mit einigen Freunden und Bekannten von Joshs Kumpel zusammen echten Sichuan-Feuertopf 火锅 gegessen. („Hat das auch eine Nummer? - Was für eine Nummer? - 112 vielleicht?“ :D) Uns hat es wirklich ordentlich den Magen weggebrannt, aber es war ein schöner Abend mit netten neuen Leuten und leckerem Essen, trotz der Schärfe! :) Spannende Zutaten waren übrigens z. B. Gehirne (von welchen Tieren auch immer...) und Entenzungen. Erstere waren sogar recht lecker, aber an so einer Entenzunge ist wirklich nicht viel dran, die kann man sich sparen! :P
Am Sonntag stand dann noch ein ausgiebiger Spaziergang durch die Stadt an, die in vielen Punkten schöner ist als z. B. Xi‘an. Es gibt große, weite Straßen und viele Gebäude sind neu gebaut, aus Glas und Beton (und nicht nur aus hässlichem Beton wie oft in Xi‘an), wir haben einen schönen ruhigen Park, eine beeindruckende Kirche und ein ganzes Viertel mit vielen kleinen, auf alt gemachten Häusern und Buden angeschaut. Am Abend hieß es dann wieder für 16h in den Zug steigen, allerdings war es wirklich deutlich angenehmer im Liegewagen und wir konnten sogar ganz gut schlafen! :)

Ein bisschen Advent haben sie sogar probiert. ;)

Und täglich grüßt der Große Vorsitzende!

Katholische Kathedrale von Chengdu.

Innen eine sehr moderne Kirche...

... und sogar draußen machen die Statuen Selfies!


Im Falle eines Notfalles wenden Sie sich bitte nach rechts. Oder je nachdem halt auch nach links.

Samstag, 21. Januar 2017

Was war das für 1 historischer Ausflug?

Ende Oktober stand an der Uni ein Ausflug in die zweitgrößte Stadt der Region Shaanxi an, nämlich nach Baoji 宝鸡. Muss einem jetzt nichts sagen, chrm, hat aber halt schon so viele Einwohner wie Berlin. :D Und ist historisch gesehen auch einigermaßen bedeutsam, denn hier findet sich das Mausoleum eines der mythischen Kaiser der chinesischen Geschichte sowie einige wichtige Fundstätten von Keramik und besonders von Bronze aus einigen vorzeitlichen Dynastien. (Genauer gehe ich mal nicht ins Detail.... nicht etwa, weil ich es nicht könnte! :P :D ähem...)
Neben dem Besichtigen der verschiedenen Stätten hatten wir auch schöne, typisch chinesische, Mahlzeiten zwischendurch und eine Nacht im Hotel in einem wunderbar weichen Bett (das ist so erwähnenswert, denn eig. sind Betten hier hart, so auch unsere zu Hause in unserer Wohnung oder im Wohnheim...)
Außerdem gibt es in Baoji eine bestimmte regionale Oper und es gibt auch viele Menschen, die diese Art von Musik einfach so im Park darbieten. Wir sind dort ein bisschen spazieren gegangen, haben aber bald andere Wege eingeschlagen, denn für unsere Ohren ist das sehr ungewohnt und eher schräg und schrill als wirklich schön. So unterscheiden sich halt Geschmäcker! ;)

Ausblick über die noch etwas verschlafene Millionenstadt.

Großes Museum zu Ehren besagter Bronzekunst.

Und hier ein besonders schönes Stück, übrigens aus der Zhou-Dynastie... ;)

Mausoleum vom mythischen Kaiser Yan, teilweise auch gleichgesetzt mit Shennong, der sich sehr um die Entwicklung der Landwirtschaft verdient gemacht hat. (Daher auch sein Name 神农, shénnóng, der göttliche Landmann.)

Es ging ein paar ordentliche Stufen hoch, hat sich aber gelohnt. Und ein schon etwas chinesischer gewordener komischer Deutscher war auch da! :P

Musiker spielen im Park auf. Leider wird auch noch alles fast unerträglich laut verstärkt, das hat es für mich nicht einfacher gemacht.

Trotzdem wars ein schöner Spaziergang im Park. ;)
Am nächsten Tag gab es noch einen Ausflug zum großen Tang-Mausoleum des Qingwang. Long story short war er ein Warlord in der Tang-Dynastie, in deren später Version dann sein Mausoleum errichtet wurde...

.... das sich durchaus sehen lassen kann!

Für seine Frau, genannt Xiande, wurde sogar dieser schicke Untergrundpalast gebaut.
Außerdem wurden ihr schöne Bilder an die Wände gemalt.


Und auch bei ihm wurde an wunderlichen Grabwächtern nicht gespart.

Es gab dann sogar noch ein richtiges Kamel!

Zum Abschluss ging es dann noch in dieses, etwas verstaubte Kaff....

... um mehr über die Herstellung dieser eigenartigen Figuren zu lernen. Manchmal ist es in China besser, wenn man keine  Fragen stellt und einfach akzeptiert, wo man so hingebracht wird! :D

Freitag, 20. Januar 2017

Was war das für 1 Ferien?

(1. Woche im Oktober)

Am 1. Oktober wird in China groß der Nationalfeiertag, der Tag der Proklamation der Volksrepublik China, gefeiert. Anlässlich dessen gibt‘s eine Woche frei von der Uni (auch wenn wir eig. erst 2 Wochen zuvor wirklich angefangen hatte und auch da gleich wieder das Mondfest gefeiert haben), viele Leute haben Urlaub und das halbe Land ist auf den Beinen, entweder nach Hause zur Familie oder verreist. Das ganze spiegelt sich, ähnlich wie um das Chinesische Neujahr, in einem riesigen Chaos: seit Wochen ausgebuchte Züge, teils sehr teure Flüge, eine übervolle Lange Mauer usw. 
Übrigens heißt eine Woche Ferien nicht gleich eine ganze Woche mit Wochenenden frei. Man hat in China halt einfach beschlossen, ein freies Wochenende wäre genug, deshalb wird nach sieben Tagen Ferien auch sieben Tage am Stück gearbeitet, man soll ja seine Ferien auch nicht zu viel genießen...

Die meisten meiner Freunde aus Xi‘an und ich haben beschlossen, in Xi‘an zu bleiben und so dem Chaos aus dem Weg zu gehen (und das hat auch gut geklappt). Allerdings war natürlich trotzdem was los, denn ich habe meinen ersten Besuch empfangen: Mein Kumpel und Kommilitone Simon aus Leipzig, der derweil gerade in Hangzhou studiert, ist gekommen.
Ich habe ihm also Xi‘an gezeigt, soweit ich es selbst schon kannte, und viele andere Plätze mit ihm zusammen entdeckt.
Insgesamt haben wir wahnsinnig viel gesehen und erlebt und auch ich habe die Stadt nochmal von vielen neuen Seiten kennengelernt. Wenn wir gerade nicht auf Sightseeing-Tour waren, haben wir die Zeit mit meinen Kollegen verbracht, zusammen gegessen und waren auch beim typisch chinesischen Karaoke-Singen, wofür man einen eigenen Raum mietet, in dem man dann mit seinen Freunden sitzt, singt, Bier trinkt und Knabbereien futtert.
Nach besagtem KTV-Abend bin ich doch tatsächlich eine halbe Stunde zu spät zurück in mein Wohnheim gekommen und hatte deswegen auch ein bisschen Ärger, aber letzten Endes war das der Anstoß dafür, dass wir in unsere eigene Wohnung gezogen sind. Das hat sogar problemlos geklappt, innerhalb von genau zwei Wochen sind wir umgezogen und haben seitdem endlich keinen Stress mehr mit der Sperrstunde! ;)

Von unseren Ausflügen uns Besichtigungen kommen hier jetzt ein paar Fotos:

Zur Pagode gehöriger Tempel.

Nun ja, auch im Tempel muss mal durchgewischt werden, nech? :D

Da ist sie, die Große Wildganspagode 大雁塔. Hier werden die Schriften des Mönches Xuanzang aufbewahrt. Dieser war im 7. Jahrhundert aus China nach Indien gereist und hatte viele Sutras mit nach Hause gebracht und diese dann auch später ins Chinesische übersetzt. Seine Geschichte ist besonders in China unter dem Namen 西游记 (Xīyóujì, Die Notizen über die Reise nach Westen) sehr bekannt und populär.

Blick auf die Wasserspiele und die Stadt.

Anlässlich der Ferien war sehr sehr viel los!

Und weil es so schön ist nochmal aus dem Park fotografiert.


Das Gelände vom Grab der einzigen wirklichen chinesischen Kaiserin, Wu Zetian 武则天。

Hübsche Grabgestaltung mit fantastischen Tierwesen....

... schon aus der Zeit vor J. K. Rowling! :D

Hier noch das schicke Gelände des Grabes irgendeiner Prinzessin und ein Chinese in typischer Regenkleidung. Wahlweise erstechen einen Chinesen auch gern mal mit Regenschirmen! :D

Das ist die St.-Franziskus-Kathedrale von Xi'an.

Wunderbar, wie der europäisch anmutende Engel vor dem chinesisch geprägten Gebäude steht. :)

Rundgang durch die kleine Moschee im muslimischen Viertel.

Wiederum: chinesisch geprägte Gebäude, ist aber eine Moschee! :)


Da habe ich ausnahmsweise doch mal wieder Gefallen an einer Katze gefunden....
Dann kam natürlich auch noch der Höhepunkt der Besichtigungstour: die berühmte Terrakotta-Armee! :)
So sieht es aus, wenn man anfängt, eine Terrakotta-Armee vorsichtig freizulegen. Unter den Bögen sind Stützmauern und unter den "Tälern" finden sich dann die Soldaten.

Allerdings befinden sie sich in diesem Zustand, denn ursprünglich hatten sie ein schützendes Dach über dem Kopf, dass sie, als es eingestürzt ist, leider nicht mehr beschützt hat.
Deshalb muss jetzt viel Frischhaltefolie verwendet werden, um die Kameraden wieder zusammen zu kitten....
.... bis dann wieder solche Krieger entstehen. Und bis sich kleine Chinesinnen über sie freuen können! ;)
Vom Modell bitte keine unbezahlten Fotos machen. Ha, ich war schneller! :P
So sieht es in der kleinsten Halle aus. Viele ganz kopflose Nicks!

Und so sieht es in der größten Halle aus. Viele wieder zusammen gebastelte Nicks. Um so erstaunlicher, wenn man sich vor Augen hält, dass jeder Krieger ganz und gar, sogar bis zum Profil der Schuhe, verschieden ist!
Und so freuen sich dann auch die deutschen Besucher drüber! :)  

Und dann haben wir auch noch eine schöne Rundfahrt auf der Stadmauer im Sonnenuntergang gemacht! :)