Mittwoch, 12. Oktober 2016

Was ist das bitte für 1 Wohnheim?


Am 01.09. habe ich mir nach dem Check-Out im Hostel ein Taxi Richtung Uni genommen. Leider hab ich das falsche Tor angesteuert und musste deshalb fast den ganzen riesigen Campus überqueren, um bei der School of International Education anzukommen. Dort wurde ich zwar mit einem großen Plakat empfangen, aber sonst war von Wärme erstmal nicht viel zu spüren, sondern eher von Verwunderung, dass ich schon da bin. Ich sollte zunächst noch 3h warten und bin in den nahen Park gegangen, um zu lesen. 

„Ein herzliches Willkommen...“ von dem nicht soo viel zu spüren war.
 
Wieder zurück waren dann auch deutlich mehr Leute da, die auf die Registrierung für das Wohnheim warteten. Eine größere Gruppe war gerade Richtung Wohnheim aufgebrochen und es waren nur noch ein großer Kanadier und ich übrig, also hatten wir zufälligerweise das Glück, zusammen ein Zimmer beziehen zu dürfen. Der besagte heißt Josh, kommt gaaanz ganz aus dem Osten Kanadas und wir verstehen uns prächtig. (Wir hatten auch gar keine andere Wahl, denn die ersten 4 Tage hatten wir nur einen Schlüssel, also mussten wir halt alles gemeinsam machen...) Sehr viel Wert, denn als wir unser Zimmer gesehen haben, hat uns erstmal der Schlag getroffen – zu zweit ließ sich das wohl besser verkraften als allein. Dass das Gebäude noch zur Hälfte Baustelle ist und wohl auch unsere Zimmer erst kurz zuvor fertiggestellt wurden, das wussten wir schon und das war auch von außen zu erahnen. Dass allerdings innen renoviert wurde, ohne die Möbel abzudecken und ohne danach auch nur ein bisschen sauberzumachen, das hat uns doch ziemlich geschockt. Außerdem ist wer auch immer auf die glorreiche Idee gekommen, auf die Balkone der Zimmer Bäder einzubauen. Gar nicht so schlecht, denn immerhin haben wir jetzt unser eigenes Bad und nach 3 Tagen haben wir sogar Vorhänge bekommen, allerdings verstehe ich wirklich nicht, wie man Fliesen bis ran ans Fenster legen kann…. Seht selbst:

Nocheinmal unser Wohnheim von aussen.

So sah es am Anfang davor aus, jetzt ist es schon deutlich besser geworden und die Moebel stehen auch wieder drin.

Ist halt einfacher, als nachträglich passende Fenster einzubauen, aber mal ehrlich: wirklich??
Kommentar von einem Kommilitonen: „Ich wollte schon immer mal auf dem Klo duschen, endlich ist es möglich!“
 
Da uns relativ schnell bewusst geworden ist, dass wir hier das nächste Jahr verbringen wollen und sollen, haben wir uns ans Saubermachen gemacht, am nächsten Tag dann auch Putzzeug eingekauft und das Zimmer bewohnbar gemacht. Da wir auch beide dringend Wäsche waschen mussten und die ja irgendwo trocknen muss, hängt unser Zimmer meist auch voll mit Klamotten, was zusätzlich einen wohnlichen Touch gibt. :D
Auf unserer Etage gibt es neben ca. 20 Doppelzimmern noch Gemeinschaftsduschen und -klos, die Duschen werden auch noch dringend benötigt, denn in den Zimmern ist das warme Wasser noch nicht angestellt. Im Bad steht außerdem eine Waschmaschine, nennen wir sie mal 1/3-automatisch, die auch keinen Deckel mehr hat, aber immerhin halbwegs funktioniert.
Im Zimmer haben wir jeder ein Bett mit harter Matratze (alle beschweren sich, aber nach meiner Leipziger Matratze kann ein Bett für mich fast gar nicht hart genug sein!), einen Stuhl und ein Schrank-Regal-Schreibtisch-Komplex.
Nach der Putzaktion ist es schon recht angenehm geworden, die meiste Zeit fühlt es sich an, wie im Internat, das ich ja schon gut gewöhnt bin, halt mit allen guten und auch schlechten Seiten.

Campusspaziergang I

II (Mit den Platanen fühlt man sich glatt ein bisschen wie in Pforte!)

III (Sport- und Aktivitätenzentrum, oder so ähnlich)

IV (Park auf dem Campusgelände)
Nun warten wir im Wohnheim noch auf das so überlebenswichtig gewordene Internet, das hoffentlich nicht mehr allzu lang auf sich warten lässt. Dann brauchen wir nur noch warmes Wasser in unserem Bad und es lässt sich schon ganz gut leben. :)
(EDIT: Hat beides noch gute zwei Wochen auf sich warten lassen, machte aber dann umso gluecklicher!)

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